Into daylight.

Das Wetter der letzten Tage hat mich extrem nachdenklich gestimmt. Zu dem war ich auch ständig müde und hab mich irgendwie null motivieren können. Kennt ihr das Gefühl von so innerer Leere? Wenn man sich ein wenig fühlt wie ein Luftballon. Löst sich der Knoten der Halteschnur schwebt man einfach davon. Mir ist klar geworden, dass ich aus dem Augen verloren hab, wofür es sich lohnt weiter zu gehen, weiter zu machen. Am Dienstag beim Hip Hop Training hat eine gute Freundin von mir erzählt, dass sie nächstes Jahr für ein Jahr nach Giorgia gehen wird. Sie war so begeistert und glücklich in diesem Moment..Naja, wahrscheinlich war das der Auslöser für das viele Nachdenken. Dass ich ein Auslandsjahr machen möchte, stand für mich ja schon lange fest. Nur der Zeitpunkt war noch nicht eindeutig geklärt. Mach ich es in der 11. Klasse (was sich anbieten würde, da ich mein Abitur in 13 Jahren ablege) oder mache ich es nach dem Abi als reines "Aupair-Jahr"?! Nun ja, Desiree hatte sich die gleiche Frage gestellt und hat dann aber als Begründung gesagt, es jetzt zu machen,weil man nur jetzt die Chance hat, auf eine Highschool zu gehen und dass das Feeling einfach unbeschreiblich ist. Für mich ist jetzt also klar, in der 11. Klasse wird es ein Jahr oder auch nur 6 Monate USA werden. Damit würde ein riesiger Traum für mich in Erfüllung gehen. Ich liebe Reisen, diese Momente, diese Orte an denen du dann stehst und dich so fühlst, als wärst du der erste Mensch, der hier stehen und diesen Anblick erleben kann. Man fühlt sich immer noch ein wenig wie ein Luftballon, nur dass man jetzt sanft über allen Dingen schwebt und alles Geschehene mit Abstand betrachten kann. Auch sieht man von dieser Perspektive, wo man am besten wieder landet. Das Schöne, man kann es sich eigentlich aussuchen, denn der klarere Blickwinkel hilft, gute Plätze zu finden, die dann wieder zu Sprungschanzen werden können. Ja, ich liebe reisen. Fremde Länder, besondere Plätze, Aussichten, die Vielfalt in absolut jeder Hinsicht, diese immer andere Art Besonders zu sein, die jedes Land ganz anders präsentiert, ist faszinierend. Am Liebsten würde ich alle Eindrücke, die ich an fremden Orten wahrnehme in Flaschen abfüllen und wenn ich dann mal wieder Angst habe, im grauen, ewig gleichen Alltagstrott zu ertrinken, öffne ich eine Flasche und besprühe mein Leben mit ein bisschen Individualität und Besonderheit. Allerdings ist mir auch bewusst, was es für ein großer Schritt wäre. Ich meine, Amerika ist jetzt nicht um die Ecke und einfach mal hin und her fliegen ist jetzt nicht so leicht. Außerdem, ein Jahr ohne die Familie, ohne meine Freunde und, wenn wir so lang zusammen bleiben sollten, auch ein Jahr ohne meinen Freund. Ich kenne dort ja niemanden, wenn ich dort ankomme. Ich denke, dass ich mich dafür entscheiden werde und dann am Flughafen wahrscheinlich alles dafür tun würde, wenigstens jemanden mitnehmen zu können. Als ich meinem Freund von meinen Plänen erzählt habe war er, glaube ich, nicht so begeistert, hat mich aber dennoch darin bestärkt. Heute hat er mir geschrieben, dass er in dem Moment, in dem ich ihm das gesagt habe, er ein ganz komisches Gefühl hatte. Wahrscheinlich so etwas wie Angst. Dass ihm klar ist, dass er mich nach dem Jahr wiedersehen wird, aber was, wenn er mich trotzdem verliert? Weil ein Jahr ist schon eine lange Zeit. Allerdings hätten wir bis dahin ja auch noch viel Zeit und wir sollten jeden Moment genießen. Schon krass, was Wünsche immer für zwei Seiten haben. Vorallem schwarz auf weiß betrachtet, mit Gitarrenmusik im Hintergrund und einem Tee in der Hand. Da wird man schon schnell melancholisch und ein wenig sentimental. Manche Dinge bekommen beim ständigen Abwägen ganz einfach viel mehr Gewicht oder werfen größere Schatten, je mehr man sie beleuchtet. Naja, vielleicht ist ja bis 2015 eine neue Regelung getroffen, dass man Freunde und zum Seelenglück wichtige Menschen und Gegenstände kostenlos im Handgepäck mitführen darf. Wäre doch eigentlich praktisch. Genauso wie Restaurants in denen es keine Preise gibt und der Kunde ganz einfach so viel zahlt, wie er für angemessen hält. Es wäre mal was anderes..Wunschdenken ist erlaubt, ok?!
Also, ich habe ja noch ein wenig Zeit, über alle Vor- und Nachteile nachzudenken. Auch ich bin schon sehr gespannt, wie ich mich am Ende entscheide. Aber, wie auch immer sie ausfällt, es wird gut. Egal was, egal wo, egal wie, egal wann. Entscheidend ist nur, mit wem. Denn, selbst wenn der Weg, den du einschlägst, falsch ist, ist er in der richtigen Begleitung vielleicht auch irgendwie richtig oder zumindest nicht zu bereuen. Außerdem kann ,meiner Meinung nach, ein Weg gar nicht so falsch sein, wenn man bei der Entscheidung, die am Anfang jeder Kreuzung zu fällen ist, glücklich war. Jeder Weg bringt einen vorwärts. Falsch wäre nur, stehen zu bleiben.

Darkness can not drive out darkness ;
only light can do that.
Hate can not drive out hate ;
only love can do that.

In diesem Sinne, ein schönes, motiviertes, erholsames Wochenende voller Schritten auf unbekannten Wegen :)

Kommentare

Beliebte Posts