Was soll ich tun?
Entscheidungen
Irgendwo in der Mitte der Waage
Ständig –permanent eigentlich – werden wir gezwungen, Entscheidungen zu
treffen. Versessen hetzen wir von Aufgabe zum Ende und wollen immer das Maximum
schaffen – das Nonplusultra unserer Moral. Wir wollen einfach nur das Richtige
tun. Und dabei tun wir andauernd so, als wäre das doch ja wohl eigentlich gar
nicht so schwer.
Als kleines Kind war das Ganze irgendwie noch nicht so verzwickt. Wenn
man Hunger hatte, wurde geschrien. Und geweint. Und vor Wut auf den Teppich
gekotzt. Mit etwas Abstand betrachtet wohl nicht unbedingt die angemessene
Reaktion, aber sie war wirklich effektiv. Jedes Mal. Und deswegen ja auch
irgendwie richtig. Wann hat es angefangen, so schwierig zu werden, das Richtige
zu tun? Sind wir abgeflacht oder haben sich die Einsätze erhöht? Sind wir
abgestumpft oder hat sich nur alles zugespitzt?
Werden wir dazu gedrängt, unsere Zwänge zu verdrängen, für das Richtige,
an dem wir so hängen? Mir scheint, wir sind vor allem entscheidungsfreudig
darin, keine Entscheidungen zu treffen. Weil zwischen dem ganzen Für und Wider
auf der Waage kein Platz ist, um mal mit der Faust auf den Tisch zu hauen. Da
stehen zu viele Gläser, die halbvoll oder halbleer sind und deswegen niemals
befüllt oder ausgetrunken werden, neben dem Anstandsstück Margharitapizza, das
einfach aus Prinzip nicht gegessen wird, weil es eigentlich alle wollen. Mir
scheint, wir sind vor allem entscheidungsfreudig darin, keine Entscheidungen zu
treffen. Denn bevor auf einem Minenfeld einen falschen Schritt zu setzen, ist
Stehenbleiben auch die bessere Alternative. Leblose. Gedanken. Fetzen.
Stehen, statt Gehen. Sterben statt Leben und dann vielleicht Sterben.
Perspektivlos effektiv mit dem Mantra „Jein“ auf dem Mittelstreifen unterwegs.
Irgendwo zwischen Übermut und Angst, Geiz und Verschwendung, Enthaltsamkeit und
Drang. Zieh perfekte Kreise um die Mitte..
Wo
Was
Fang.
Ich an?
Und während ich mich mal wieder frage, was eine Wippe wohl für einen
Sinn haben kann, außer zu zeigen, welches Kind schwerer ist und sein kann,
sitze ich genau in der Mitte und schaffs mal wieder nicht zu wippen.
Die Mitte finden ist manchmal echt nicht leicht. Aber sie dann gefunden
zu haben, auch nicht..viel mehr als nur vielleicht. Man sitzt ständig zwischen
Stühlen, steht zwischen Paaren und sich dabei irgendwie auch selbst im Weg. Und
wie erklärt man auf der Wache, dass man nun mal betrunken ist, weil das ja wohl
die Mitte zwischen komplett nüchtern und komatös-tot-besoffen ist?!
In diesem Zustand hab ich mich schon öfter mal gefragt, ob es überhaupt
notwendig ist, immer das Richtige zu tun.
Die Antwort war Jein.
Nein, wenn das Richtige nicht als Notwendigkeit für alle Menschen
gelten soll und du zufällig Immanuel heißt.
Ja, wenn du Utilitarist bist und das Richtige dich maximal glücklich
machen kann und du das weißt.
Mir scheint, wir sind vor allem entscheidungsfreudig darin, keine
Entscheidungen zu treffen. Denn bevor auf einem Minenfeld einen falschen
Schritt zu setzen, ist Stehenbleiben auch die bessere Alternative. Leblose.
Gedanken. Fetzen.
Stehen, statt Gehen.
Sterben statt Leben und dann vielleicht Sterben.
Perspektivlos effektiv mit dem
Mantra „Jein“ auf dem Mittelstreifen unterwegs. Irgendwo zwischen Übermut und
Angst, Geiz und Verschwendung, Enthaltsamkeit und Drang. Zieh perfekte Kreise
um die Mitte..
Wo
Was
Fang.
Ich an?
Mir scheint, wir sind vor allem entscheidungsfreudig darin, keine
Entscheidungen zu treffen. Weil zwischen dem ganzen Für und Wider auf der Waage
kein Platz ist, um mal mit der Faust auf den Tisch zu hauen. Da stehen zu viele
Gläser, die mindestens halbvoll oder halbleer sind und deswegen niemals befüllt
oder ausgetrunken werden können.
Das Dazwischen von Übertreiben und Angst ist doch vielleicht auch
irgendwie ein Anagramm von Mut
Und das Richtige vielleicht manchmal auch zwischen halben Gläsern und
letzten Pizzastücken in irgendwelchen Augen zu sehen.
Ohne Mitte, ohne Nutzen, ohne zu erklären und auch ohne zu verstehen.
aber voller Richtigkeit.
Wohin? Wie weit?
Was soll ich tun
Während ich irgendwo in der Mitte der Waage sitze und grüble mit meinem
irgendwie halben Glas in der Hand
Wann hat es angefangen, so schwierig zu werden, das Richtige zu tun?
Sind wir abgeflacht oder haben sich die Einsätze erhöht? Sind wir abgestumpft
oder hat sich nur alles andere zugespitzt? Werden wir dazu gedrängt, unsere
Zwänge zu verdrängen, für das Richtige, an dem wir so hängen?
Wollen immer das Maximum schaffen – das Nonplusultra unserer Moral.
Wir wollen
einfach nur
das Richtige tun.
Und dabei tun wir andauernd so, als wäre das doch ja wohl eigentlich
gar nicht so schwer.
Da stehen zu viele Gläser, die mindestens halbvoll oder halbleer sind
und deswegen niemals befüllt oder ausgetrunken werden können.
Das Dazwischen von Übertreiben und Angst ist doch vielleicht auch
irgendwie ein Anagramm von Mut
Und das Richtige vielleicht manchmal auch zwischen halben Gläsern und
letzten Pizzastücken in irgendwelchen Augen zu sehen.
Ohne Mitte, ohne Nutzen, ohne zu erklären und auch ohne zu verstehen.
aber voller Richtigkeit.
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