Die Geschichte vom dicken Elefant.
Ein Freund hat mir vor Kurzem auf etwas schmerzliche, aber ehrliche Weise bewusst gemacht, dass jede Tat eine Konsequenz nach sich zieht. Aktion - Reaktion. Nur dass dieses Wortgleichnis eben doch nicht so durchschlagend ist, wie eine wirkliche Konsequenz, die aus einer Handlung entsteht.
Ich habe gemerkt, wie oft ich doch wie der sprichwörtliche Elefant durch den Porzelan-Laden laufe und dabei meist noch Kopfhörer aufhabe, weil ich das tausendfache Aufprallen und Zerbrechen hinter mir gar nicht wahrnehme. Bin ich wirklich ein so egoistischer Mensch mit einem so eingeschränkten sozialen Gespür? So schwer es mir fällt, diese Frage zu bejahen - es ist notwendig. Und noch einmal an diesem Abend würde ich diesem Freund am liebsten dafür danken, dass er mich so brutal mit der Nase voran geschubbst hat. Sonst wären meine 'Kopfhörer' wohl nie verrutscht und ich hätte all den Lärm gar nicht mitbekommen, den mein Verhalten veranstaltet hat.
Irgendwie bin ich immer ganz selbstverständlich davon ausgegangen, dass meine Interessen und Bedürfnisse über denen aller Anderen stehen. Und dass ich ja wohl kaum Jemand verletzen kann, wenn es etwas ist, dass mich glücklich macht. Also, verdammt nochmal, JA. Ich bin ein unglaublicher Egoist und ich bin ein Elefant und ich besitze offensichtlich absolut keinen einzigen Funken Anstand und keine Weitsicht. Und jetzt, wo ich mich mal umdrehe und sehe, wie viel Schaden meine Grobheit und Rücksichtslosigkeit tatsächlich verursacht haben, erschrecke ich ein wenig vor mir selbst. Wie konnte das passieren? Wie konnte mir so viel entgehen? Bin ich so beschränkt? Wahrscheinlich ja.
Ich stehe jetzt also hier - der dicke, unvorsichtige Elefant im Porzelan-Laden - und starre auf so viele Scherben, nicht im Stande, die richtigen Worte zu finden, um auch nur etwas davon zu flicken. Ich bin selten auf den Mund gefallen, weiß meist auf alles eine Antwort und bin schwer aus dem Konzept zu bringen. Aber bei dem Anblick von so viel zerbrochenem Geschirr habe ich Angst, dass nur das kleinste Wort, die kleinste Bewegung alles in Schutt und Asche legen könnte. Was für eine Ironie. Da walze ich so lange vor mich hin und es ist mir egal, wenn ich mich durch zu enge Regalreihen hindurchzwengen muss und die Regale am Ende vielleicht umschubbse. Was kann ich schon dafür? Ich muss da durch. Ich bin eben dick. Was nicht passt, wird passend gemacht. Jemand wird schon aufräumen. Und jetzt traue ich mich nicht mal, lautstark um Hilfe zu rufen oder um Verzeihung zu betteln. Aber Worte, wird mir bewusst, sind vielleicht das Einzige, was jetzt eventuell noch helfen kann. Also, was tun? Stumm bleiben und mit großen Augen hoffen, dass sich die Scherben da auf dem Boden langweilen und von selbst wieder in ihre ursprünglichen Formen zurücklaufen? Oder all die Dinge herausschreien, die mir schon auf dem Rüssel (?) brennen, aber dadurch Gefahr laufen, noch mehr zu zerstören? Es ist ein Drahtseilakt, auf dem ich mich bewege. Lustige Vorstellung so ein dicker Elefant auf einem Drahtseil.. In dem Fall ist es wahrscheinlich besser, möglichst nicht stehen zu bleiben. Denn entweder reißt das Seil oder der Elefant kann das Gleichgewicht nicht halten. In beiden Fällen würde der Elefant, der dumme, dumme Elefant den Kürzeren ziehen. Was also tun?
Rennen.
Also renne ich jetzt los.
An all die Menschen, die ich mit meinem unsensiblen Elefanten-Verhalten verletzt und deren Gefühle ich vielleicht überwalzt habe und vor allem an den Freund, der mir den Spiegel vorgehalten hat:
Ich bin sprachlos. Würde ich euch jetzt gegenüberstehen, ich würde mir wahrscheinlich die Augen zu halten und verschwinden wollen. Auf keinen Fall aber würde ich etwas sagen können. Ich könnte mich nicht erklären. Ich könnte euch nicht begreiflich machen, wie aus einem Mädchen ein Elefant mit Kopfhörern werden konnte. Eigentlich muss ich die ganze Zeit noch mein Spiegelbild anstarren, vor das ich mit aller Kraft gezerrt wurde. Und eigentlich sollte ich aufhören, so metaphorisch und bildlich zu sprechen und mich mit einem Elefant und euch mit Regalen in Porzelan-Läden zu vergleichen. Eigentlich müsste ich euch alle umarmen und mich entschuldigen. Aber ich bin nun mal gerade dieser dicke Elefant und ihr all das zerbrechliche Geschirr und ich hab solche Angst.. Es tut mir leid. Ja, ich entschuldige mich ehrlich und aufrichtig und ich verspreche, nie wieder Kopfhörer aufzusetzen und am besten lasse ich mich zu einer Ameise umoperieren.
So, jetzt bin ich gerannt. Sogar gesprintet. Ich hab den ersten Schritt gemacht und ich hoffe, in die richtige Richtung.
Du großartiger Freund da draußen. Danke, dass du mir den Spiegel um die Ohren gehauen hast und mit ihm die Wahrheit. Ich bin ohne dich echt aufgeschmissen. Du fehlst mir.
Bitte umarm mich. Obwohl ich ein dicker Elefant bin.
Ich habe gemerkt, wie oft ich doch wie der sprichwörtliche Elefant durch den Porzelan-Laden laufe und dabei meist noch Kopfhörer aufhabe, weil ich das tausendfache Aufprallen und Zerbrechen hinter mir gar nicht wahrnehme. Bin ich wirklich ein so egoistischer Mensch mit einem so eingeschränkten sozialen Gespür? So schwer es mir fällt, diese Frage zu bejahen - es ist notwendig. Und noch einmal an diesem Abend würde ich diesem Freund am liebsten dafür danken, dass er mich so brutal mit der Nase voran geschubbst hat. Sonst wären meine 'Kopfhörer' wohl nie verrutscht und ich hätte all den Lärm gar nicht mitbekommen, den mein Verhalten veranstaltet hat.
Irgendwie bin ich immer ganz selbstverständlich davon ausgegangen, dass meine Interessen und Bedürfnisse über denen aller Anderen stehen. Und dass ich ja wohl kaum Jemand verletzen kann, wenn es etwas ist, dass mich glücklich macht. Also, verdammt nochmal, JA. Ich bin ein unglaublicher Egoist und ich bin ein Elefant und ich besitze offensichtlich absolut keinen einzigen Funken Anstand und keine Weitsicht. Und jetzt, wo ich mich mal umdrehe und sehe, wie viel Schaden meine Grobheit und Rücksichtslosigkeit tatsächlich verursacht haben, erschrecke ich ein wenig vor mir selbst. Wie konnte das passieren? Wie konnte mir so viel entgehen? Bin ich so beschränkt? Wahrscheinlich ja.
Ich stehe jetzt also hier - der dicke, unvorsichtige Elefant im Porzelan-Laden - und starre auf so viele Scherben, nicht im Stande, die richtigen Worte zu finden, um auch nur etwas davon zu flicken. Ich bin selten auf den Mund gefallen, weiß meist auf alles eine Antwort und bin schwer aus dem Konzept zu bringen. Aber bei dem Anblick von so viel zerbrochenem Geschirr habe ich Angst, dass nur das kleinste Wort, die kleinste Bewegung alles in Schutt und Asche legen könnte. Was für eine Ironie. Da walze ich so lange vor mich hin und es ist mir egal, wenn ich mich durch zu enge Regalreihen hindurchzwengen muss und die Regale am Ende vielleicht umschubbse. Was kann ich schon dafür? Ich muss da durch. Ich bin eben dick. Was nicht passt, wird passend gemacht. Jemand wird schon aufräumen. Und jetzt traue ich mich nicht mal, lautstark um Hilfe zu rufen oder um Verzeihung zu betteln. Aber Worte, wird mir bewusst, sind vielleicht das Einzige, was jetzt eventuell noch helfen kann. Also, was tun? Stumm bleiben und mit großen Augen hoffen, dass sich die Scherben da auf dem Boden langweilen und von selbst wieder in ihre ursprünglichen Formen zurücklaufen? Oder all die Dinge herausschreien, die mir schon auf dem Rüssel (?) brennen, aber dadurch Gefahr laufen, noch mehr zu zerstören? Es ist ein Drahtseilakt, auf dem ich mich bewege. Lustige Vorstellung so ein dicker Elefant auf einem Drahtseil.. In dem Fall ist es wahrscheinlich besser, möglichst nicht stehen zu bleiben. Denn entweder reißt das Seil oder der Elefant kann das Gleichgewicht nicht halten. In beiden Fällen würde der Elefant, der dumme, dumme Elefant den Kürzeren ziehen. Was also tun?
Rennen.
Also renne ich jetzt los.
An all die Menschen, die ich mit meinem unsensiblen Elefanten-Verhalten verletzt und deren Gefühle ich vielleicht überwalzt habe und vor allem an den Freund, der mir den Spiegel vorgehalten hat:
Ich bin sprachlos. Würde ich euch jetzt gegenüberstehen, ich würde mir wahrscheinlich die Augen zu halten und verschwinden wollen. Auf keinen Fall aber würde ich etwas sagen können. Ich könnte mich nicht erklären. Ich könnte euch nicht begreiflich machen, wie aus einem Mädchen ein Elefant mit Kopfhörern werden konnte. Eigentlich muss ich die ganze Zeit noch mein Spiegelbild anstarren, vor das ich mit aller Kraft gezerrt wurde. Und eigentlich sollte ich aufhören, so metaphorisch und bildlich zu sprechen und mich mit einem Elefant und euch mit Regalen in Porzelan-Läden zu vergleichen. Eigentlich müsste ich euch alle umarmen und mich entschuldigen. Aber ich bin nun mal gerade dieser dicke Elefant und ihr all das zerbrechliche Geschirr und ich hab solche Angst.. Es tut mir leid. Ja, ich entschuldige mich ehrlich und aufrichtig und ich verspreche, nie wieder Kopfhörer aufzusetzen und am besten lasse ich mich zu einer Ameise umoperieren.
So, jetzt bin ich gerannt. Sogar gesprintet. Ich hab den ersten Schritt gemacht und ich hoffe, in die richtige Richtung.
Du großartiger Freund da draußen. Danke, dass du mir den Spiegel um die Ohren gehauen hast und mit ihm die Wahrheit. Ich bin ohne dich echt aufgeschmissen. Du fehlst mir.
Bitte umarm mich. Obwohl ich ein dicker Elefant bin.
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