unconditionally
...Have you done it?
(Gianina Morgenstern)
(Gianina Morgenstern)


"...singen über Leben, die wir nie leben werden." (Casper)
Wie selten es geworden ist, zwischen tausenden Tumblr-Bildern und Instagram-Posts dann wirklich mal etwas zu erleben, dass wie eins von diesen Fotos ist..Wie viel Zeit verbringen wir damit, Schnappschüsse von Momenten aus Leben völlig fremder Menschen zu betrachten, zu liken und zu teilen? Auf jeden Fall genug, um die Möglichkeit zu versäumen, rauszugehen und diese Momente zu unseren eigenen zu machen. Wir wollen gar nicht mehr selbst reisen und es erleben. Auf den Fotos des Tumblr-Blogs ist doch alles so schön abgelichtet. Wozu selbst solche Fotos machen, wenn ich sie einfach auf meine Seite packen kann. Wir wollen der Welt (und vielleicht auch uns selbst) auftischen, dass wir Teil eines solchen Lebens sind und wir haben Angst, dass die Illusion platzen könnte, wenn wir raus gehen und merken, dass die Welt doch vielleicht mehr ist, als ein Tumblr-Bild. Genauso schön, nur in echt tausendmal atemberaubender.
Ich habs dann mal in die Tat umgesetzt, hab meine Tasche gepackt und bin mit meiner Mutter runter nach Frankreich, ans Mittelmeer. 2 Wochen lang Frankreich (und ich rede nicht von Hotelanlagen, überfüllten Touri-Städten oder dem Strand m Campingplatz, sondern von Schlafen im Auto und echter französischer Kultur) und ich kann mit Stolz verkünden, dass diese Fotos hier Impressionen meiner eigenen Reise und nicht aus dem Internet geklaut sind!
Vielleicht kann es doch möglich sein, die Lieder zu leben, die wir lieben. Vielleicht.
Kleiner Tipp: Über den Rand des Laptops schauen hilft manchmal! :)
"Wie man genießen kann, wenn man weiß, dass man geht. Man müsste ständig gehen, das müsste ständig gehen." (Clueso)
Meine Theorie ist, dass wir oft mal ein paar Schritte laufen müssen. Dass manchmal ein wenig Distanz die gesamte Größe und Bedeutung von Dingen erst enthüllt. Mit der Zeit, in der wir so nah sind, dass wir nur einen kleineren Ausschnitt wahrnehmen, gewöhnen wir uns daran und wir halten es gar nicht mehr für nötig ein paar Schritte nach hinten zu treten, den Kopf in den Nacken zu legen, um noch mehr zu sehen. Die Gewöhnung an den Ausschnitt lässt uns vergessen, dass da vielleicht noch mehr ist. Aber wenn wir dann mal das Ganze von weiter weg betrachten, bekommt es eventuell noch viel mehr Bedeutung. Abstand macht uns manchmal Dinge deutlich, die wir in diesem Ausmaß gar nicht wahrnehmen konnten, weil wir gar nicht wussten, wie viel uns manches bedeutet. Sehnsucht und Heimweh zeigen sich erst mit genügend Distanz. Erst, wenn wir etwas nicht mehr täglich um uns haben, wird uns klar, was es für eine Rolle spielt. Deswegen sollte es ständig gehen, ein paar Schritte zu gehen. Denn wir können erst so richtig genießen, wenn wir merken, was wir genießen sollten.

If you need time to remember, stop thinking about it and start making a "now" from the "I don't know".
(Gianina Morgenstern)
EIGENTLICH
IST
DOCH
ALLES
GANZ
SCHÖN!!
"Macht mal Krach, wenn ihr jung seid. Genießt das Leben, jeden Tag, jede Dummheit. Es ist egal ob ihr chillt oder euch rumtreibt. Geht euren Weg und seht zu, dass ihr jung bleibt." (Die Firma)
Uns wird so oft gesagt, dass wir ja unsere Jugend genießen sollen. Dass wir reisen sollen, die Welt erkunden, herausfinden, was uns gefällt, alles machen sollen, wozu wir später keine Zeit mehr haben. Meistens rollen wir dann mit den Augen. Schon klar. Wir wissen, wie schnell die Zeit vergeht und dass wir sie nutzen müssen. Wozu sonst haben wir den gefälschten Ausweis. Aber unsere Eltern haben wirklich recht damit. Auch, wenn es wie ein abgedroschener, ausgeleiherter Hinweis aus einem Erziehungsratgeber für emanzipierte Eltern klingt. Wir vergessen oft, dass unsere Eltern auch mal jung waren und das gleiche von ihren Eltern hören durften und wahrscheinlich haben sie genauso wie wir die Augen verdreht und gegrinst. Wir können uns nicht vorstellen, dass wir vielleicht wirklich mal keine Gelegenheit mehr dazu haben, um die Welt zu reisen oder mit einem Schlauchboot über den Amazonas zu fahren. Eventuell ist es ein gutgemeinter Ratschlag unserer Eltern, um uns darauf hinzuweisen, dass wir nicht ewig Zeit dazu haben. Und vielleicht werden wir unseren Kindern später mal das gleiche raten, weil wir nicht alles gemacht haben, was wir wollten. Weil wir dachten, wir hätten Zeit. Und weil wir damals die Augen verdreht haben. :)
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